METROPOLITAN
CHAPTER
HAMBURG
Quelle: https://members.hog.com/website/eu/plan_your_ride/plan_on_the_road_group_01.jsp
Egal, ob Ihr in einer großen Gruppe (wie in diesem Artikel beschrieben) oder in einer kleinen unterwegs seid, das Fahren in der Gruppe ist stets eine Herausforderung – und ein riesiges Erlebnis.
Eines der ersten Dinge, die man beim Fahren in der Gruppe lernen muss, ist das Fahren in der richtigen Formation. Nebeneinander zu fahren ist nicht empfehlenswert, weil den Fahrern der erforderliche Sicherheitsabstand oder Raum für Manöver fehlt. Stattdessen wird die klassische „gestaffelte Formation“ empfohlen. In dieser Formation fährt der Road Captain im linken Drittel der Fahrbahn, während der nächste Fahrer das rechte Fahrbahndrittel benutzt und wenigstens eine Sekunde Abstand hält. Idealerweise sollte jeder Fahrer einen Abstand von zwei Sekunden zu dem direkt vor ihm fahrenden halten (aber nur eine Sekunde zu dem versetzt vor ihm fahrenden Bike – siehe Abb).
Vorteile der Staffelformation: Die Gruppe bleibt auf Autobahnen enger zusammen als bei einer Einzelreihe.
Eine der größten Herausforderungen ist es, die Gruppe zusammen zu halten. Handsignale helfen nur dann, wenn sie durch den Road Captain korrekt eingesetzt werden. Er muss potenzielle Gefahrensituationen erkennen und sie rechtzeitig den hinteren Fahrern signalisieren, sodass diese ausreichend Zeit haben, zu reagieren. Eine weitere Position, neben dem Road Captain eine gewisse Erfahrung erfordert, ist die des „sweep rider“ oder letzten Fahrers in der Gruppe. Er ist dafür verantwortlich, dass niemand von der Gruppe getrennt oder bei einer Panne allein gelassen wird.
Das Fahren in der Gruppe hat einen Vorteil gegenüber dem Einzelfahren: eine bessere Sicht. Aber Kreuzungen können dennoch problematisch sein. Deshalb ist eine umsichtige Annäherung an Kreuzungen zu empfehlen, und sie sollten nur bei freier Fahrbahn passiert werden. Das Blockieren einer Kreuzung ohne Genehmigung und Eskorte ist immer ungesetzlich. Die persönliche Sicherheit hat immer Vorrang vor der Geschlossenheit der Gruppe. Nachfolgend einige allgemeine Regeln und Tipps für das Verhalten an verschiedenen Kreuzungsarten:
Links abbiegen auf Kreuzungen mit Linksabbiegepfeil: Abstände verkürzen, damit so viele Fahrer wie möglich die Kreuzung schnell passieren können. Nicht nebeneinander fahren, sondern in Reihe oder in enger Staffelformation die Kreuzung passieren.
Links abbiegen an Kreuzungen OHNE Linksabbiegepfeil: Vorsichtig annähern und in Reihe die Kreuzung passieren. Es darf nur abgebogen werden, wenn die Kreuzung frei bzw. sicher ist.
Kreuzungen mit Verkehr in beide Richtungen (Ampeln oder „STOP“-Schilder): Während des Wartens an der Ampel ist es ratsam, die Formation zu verengen und Seite-an-Seite zu warten. Schaltet die Ampel auf Grün, sollten die Fahrer nacheinander anfahren und außerhalb der Kreuzung die alte Formation wieder herstellen.
Kreuzungen mit Vorfahrtszeichen: Überzeugt Euch, dass die vorfahrtberechtigte Straße frei ist.
Bundesstraßen und Autobahnen Eine Staffelformation ist besonders auf Autobahnen und Bundesstraßen wichtig. Das Auffahren sollte in Reihe erfolgen, wobei der Road Captain eine Geschwindigkeit vorgeben muss, die das Aufschließen der anderen ermöglicht. Immer beachten, dass andere Verkehrsteilnehmer ein- oder ausscheren können, wenn die Gruppe die äußerste rechte Fahrspur benutzt. Die Ausfahrt von einer Bundesstraße hat immer in Reihe zu erfolgen. Das ermöglicht einen größeren Sicherheitsabstand und gibt den Fahrern mehr Zeit, am Ende der Ausfahrt oder beim Wechsel auf eine andere Straße zu reagieren
Überholvorgänge sollten auf Autobahnen und Bundesstraßen immer geschlossen erfolgen. Wenn es die Sicherheit erlaubt, muss der Road Captain signalisieren, dass die Gruppe geschlossen die Fahrspur wechseln und überholen kann. Beim Überholen von Lkws sollten immer nur drei Bikes auf einmal überholen. Das erleichtert eventuelle Ausweichmanöver. Auf zweispurigen Autobahnen ist einzeln zu überholen und nur in den dafür vorgesehenen Überholzonen. Der Führungsfahrer sollte auch nach dem Überholen weiter in der linken Spur bleiben, um dem nachfolgenden Fahrer ausreichend Platz zu lassen. Dann sollte der nächste Fahrer auf die Überholspur wechseln, überholen und wieder in die rechte Fahrspur wechseln, um dem nächsten Fahrer das Überholen zu ermöglichen. Der Rest der Gruppe sollte nach dem gleichen Muster überholen.
Im Fall einer Panne oder eines Unfalls sollten alle nachfolgenden Fahrer anhalten, inkl. des “Sweep Riders” und des Begleitfahrzeugs (sofern eines vorhanden ist). Die anderen Fahrer sollten ihre Fahrt bis zum vereinbarten Haltepunkt fortsetzen, denn ein Wenden könnte zu weiteren Komplikationen führen. Der Sweep Rider (letzter Fahrer) sollte die Situation einschätzen und bei einer wahrscheinlichen Verzögerung einen Fahrer zum nächsten geplanten Haltepunkt schicken, um den Rest der Gruppe zu informieren, und bei Bedarf telefonisch medizinische Hilfe anfordern.
Als Faustregel gilt, während der gesamten Fahrt ausreichend Abstand zu halten, sodass die Fahrer bei Sand, Schotter oder Öl auf der Fahrbahn genügend Zeit haben, zu reagieren. Vermeidet Schotteraufschüttungen, es sei denn es bleibt Euch keine Wahl und verwendet Witterungsbedingte Gefahren Fahren mit Blick in die Sonne kann für Motorradfahrer gefährlich sein, denn das grelle Licht kann die Sicht erschweren. Außerdem kann es zu verstärkter Müdigkeit beitragen. Bei tief stehender Sonne ist es deshalb ratsam, eine Pause mehr einzulegen. Wenn ein Fahren in die Sonne unvermeidbar ist, sollte die Geschwindigkeit reduziert und der Abstand vergrößert werden.
kommt es vor allem darauf an, gesehen zu werden. Reflektierende Westen sind hier nur zu empfehlen. Überzeugt Euch, dass die Beleuchtungseinrichtung funktioniert und die Scheinwerfer korrekt eingestellt sind. Verringert die Geschwindigkeit, erhöht den Abstand und denkt daran, dass mögliche Hindernisse bei Nacht schlechter zu erkennen sind. Parken Parkt Eure Bikes wann immer möglich zusammen. Vermeidet es, sie an Abhängen oder zur Straßenmitte zu parken. Sucht besser nach Plätzen, wo die Maschinen in Fahrtrichtung geparkt werden können. Ist das nicht möglich, sind die Bikes nach Möglichkeit so zu parken, dass die Gruppe gemeinsam und in Reihe wieder abfahren kann.
Handzeichen, um die nachfolgenden Fahrer auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Seid aufmerksam und vermeidet plötzliche Richtungswechsel. Dass gleiche gilt für nasse Strassen.
Bei Annäherung an eine Baustelle ist es ratsam, von der Staffel in die Einzelreihe zu wechseln, die Geschwindigkeit zu verringern und den Abstand zu vergrößern. Das erlaubt den nachfolgenden Fahrern, besser auf wechselnde Fahrbahnbedingungen zu reagieren.